Meinungen

Meinungen. Jeder hat eine und viele lassen es nicht aus dir ihre Sicht der Dinge über dein Leben mitzuteilen. Häufig ist das gar nicht böse gemeint, aber welche Wirkung solle Meinungen auf mich und mein Leben haben erzähle ich dir hier.

Jo im Schnee. Auf einem der Fenster ist ein Herz in den Schnee gemalt.

Mein Lebensstil macht mich momentan glücklich, trotz der Höhen und Tiefen. Ich bin zufrieden, aber ich muss niemanden davon überzeugen. Mir ist klar, dass mein Lebensweg nicht für jeden geeignet ist, aber wir würden gerne von unserem Leben berichten, ohne immer wieder auf Vorurteile zu stoßen.

Es wäre schön, wenn wir auf Augenhöhe sprechen könnten, ohne ständig bewertet zu werden. Ein respektvoller Austausch, bei dem wir die Freuden und Herausforderungen des anderen auf neutrale Weise teilen können, wäre wünschenswert.

Wer Rechte hat der hat auch Pflichten. In einer Welt, in der wir das Recht auf eine freie Meinungsäußerung haben, sollten wir uns die Frage stellen: wann wir die Pflicht haben davon zurück zu treten.

Diese Gedanken drängen sich mir auf, insbesondere wenn es um unseren unkonventionellen Lebensstil geht. Den die ungefragten Meinungen zu unserem Leben im Van mit allem drum herum gehen mir oft auf den Keks. Ich versuche Verständnis zu zeigen, aber manchmal fällt es mir wirklich schwer. Besonders wenn es immer dieselben kritischen Bemerkungen sind, die wie ein ständiges Lied wiederholt werden.

Ein wiederkehrendes “Wie lange wollt ihr das noch machen?”, “Wann wollt ihr wieder normal leben?” oder “Was ist den mit eurer Rente?” oder auch “Wann Gründet ihr denn eine Familie?” , “Wollt ihr nicht mal wieder richtig arbeiten gehen?” begleitet von ebenso aussagekräftigen Gesichtsausdrücken fühlt sich abwertend, verletzend und herablassend an. Dennoch versuche ich zu Lächeln und es nicht an mich heranzulassen, weil ich weiß, dass jede Kritik als Ablehnung unserer Lebensweise interpretiert werden könnte. Es ist eine Gratwanderung zwischen dem Wunsch, seine Meinung zu äußern und dabei den Respekt gegenüber anderen nicht zu verlieren. Das ständige Konfrontiert-Werden mit den gleichen Fragen führt dazu, dass meine Lebensentscheidungen in unseren Augen abgewertet werden. Es wäre naiv zu behaupten, dass mich das nicht stört, aber einen Streit darüber lohnt sich nicht.

Die Frage nach den Grenzen und wer sie setzt, bleibt unbeantwortet. Ich will niemanden überzeugen, denn ob jemand anderes ein ähnliches Leben führen möchte liegt ganz bei jedem selbst.

Wie das alte Sprichwort sagt: “Was du nicht willst, das man dir tu’, das füg auch keinem andern zu.” In dieser simplen Weisheit liegt die Wahrheit über den Umgang miteinander und das Respektieren unterschiedlicher Lebensentscheidungen.

In diesem Sinne, liebe Grüße an euch da draußen! Eure Jo