Unsere Reise - Part II
Wir teilen unsere Reise, oder vielmehr die Routen die wir gefahren sind in Teile ein. Das hat sich so ergeben. Hier findet ihr den zweiten Teil unserer Reise mit den Ländern und besonderen Reisezielen die wir besucht haben.
Teil II
Für den zweiten Teil unserer Winterreise haben wir uns Gedanken darüber gemacht, wie wir der Kälte entkommen können, ohne Europa zu verlassen. Unsere Wahl fiel auf die westliche Seite Europas, und so brachen wir ohne genauen Plan auf.
Frankreich
Unsere weiteren Reisen begannen in Frankreich, wo wir anfangs keine großen Erwartungen hatten. Doch Frankreich erwies sich als angenehme Überraschung. Die Menschen waren außergewöhnlich freundlich, insbesondere gegenüber unserem großen Hund Momo. Außerdem konnten wir überall köstlichen Käse genießen, und unser neuer Kocher (weitere Informationen dazu findest du in unserem Beitrag über Kocher) ließ sich problemlos mit ausreichend Alkohol versorgen.
Colmar
Colmar ist eine Stadt, die jeder mindestens einmal besuchen sollte. Hier wurde Frédéric-Auguste Bartholdi geboren, der die Freiheitsstatue erschaffen hat. Im Jahr 2006 errichtete Colmar eine Miniaturversion der Freiheitsstatue. Doch Colmar hat noch viel mehr zu bieten, darunter eine malerische Altstadt, in der man stundenlang spazieren kann. Wir machten eine Pause in einer kleinen Crêperie und genossen köstliche Crêpes.
Camargue
Im Herbst begaben wir uns in die Sümpfe an der südfranzösischen Küste und waren beeindruckt. Die Gegend war verlassen, und wir konnten sogar mit unserem Quest-Fahrzeug an den Strand fahren und dort übernachten. Im Sommer gestaltet sich dies schwieriger, da dann viele Touristen unterwegs sind, aber im Winter wurden wir nicht gestört. Wir unternahmen ausgedehnte Spaziergänge am Strand und in den umliegenden Ebenen, die absolut fantastisch aussahen. Ein besonderes Highlight war die Beobachtung der Flamingos, die hier leben.
Tipp: Wenn du diesen Ort gegen Ende des Sommers besuchst, achte auf die Salzgärten. Hier wird Salz gewonnen, und gegen Ende des Sommers färben sich die Becken rosa, was ein wunderschönes Farbenspiel ergibt.
Avignon
Gerade im Herbst strahlte Avignon eine besondere Magie aus. Hier wird Wein angebaut, und im Herbst, während oder kurz nach der Weinlese, kannst du die Weinreben in wunderschönen Farben bewundern. Oftmals standen wir mitten in den Weinbergen und waren fasziniert von dem Farbenspiel.
Tipp: Probiere den ersten Federweißen und genieße ihn, während du die schönen Felder betrachtest.
Dune du Pilat (höchste Sanddüne Europas) in Bordeaux
Wenn du in dieser Gegend bist, musst du unbedingt die Dune du Pilat besichtigen. Dieses Naturwunder ist etwas ganz Besonderes. Während der Nebensaison, wenn weniger Touristen unterwegs sind, kannst du die “Wüste” (die keine ist) ganz für dich alleine haben. Sogar ein Hotel wurde angeblich von der Düne verschluckt. Leider wurde unser damaliger Stellplatz durch einen verheerenden Brand zerstört, den wir ein halbes Jahr zuvor besucht hatten.
Tipp: In der Wintersaison sind viele Parkplätze kostenlos, also mach dir keine Sorgen um die Parkgebühren.
Parc naturel régional du Haut-Languedoc
Wir hatten nicht viel erwartet, als wir durch diese Gegend fuhren, aber wir waren absolut begeistert! Die Strecke führte durch ein herrliches Wandergebiet mit vielen großartigen Aussichtspunkten. Es gibt ausreichend Wanderwege für ausgedehnte Spaziergänge. Unsere Wanderung führte uns auf den Mont Caroux und entlang des Sarre de Majours. Hier durften wir sogar mit dem Zelt übernachten – das ist hier erlaubt!
Tipp: Bring also deine Outdoor-Ausrüstung mit und schnür deine Wanderschuhe!
Chemin de la Mature
Dieser Wanderweg auf der französischen Seite der Pyrenäen war unser erster Kontakt mit dem nahenden Winter. Hier oben kann es ziemlich kalt werden, und wir erlebten sogar unseren ersten Schneefall. Dennoch unternahmen wir eine wunderschöne Wanderung entlang eines in den Felsen gehauenen Pfads an einer Klippe. Ein beeindruckender Wanderweg!
Tipp: Lass die Drohne zu Hause! Unsere wurde hier beschädigt. Die Felswand ist näher, als man denkt!
Süd-Spanien
Spanien wurde für uns zum Wohlfühlland. Sowohl im Herbst/Winter als auch im Frühling verbrachten wir insgesamt 5 Monate in Spanien. Lebensmittel sind hier preiswerter als in Deutschland, und im Winter locken mildere Temperaturen, zumindest im Süden. Im Frühling und Sommer empfehlen wir, den Norden zu erkunden, der mit seinen rauen Küsten, Bergen und Stränden viel mehr zu bieten hat als der Süden.
Bardenas Reales
Die einzige Wüste in Europa und Drehort vieler Filme. Ob Indiana Jones oder Game of Thrones – wenn eine Wüstenlandschaft gebraucht wird, finden die Aufnahmen hier statt. Wir waren von dieser Wüste mehr als beeindruckt.
Wichtige Hinweise:
- Du kannst mit jedem Fahrzeug in die Wüste fahren, ein 4x4-Auto ist nicht erforderlich. Die Straßen sind breit und gut befahrbar.
- Die Felsformationen sind über die Wüste verteilt, sodass du von einem Ort zum anderen fahren musst, um sie alle zu sehen.
- Achte darauf, nicht in das Militärgebiet einzufahren – das ist streng verboten.
Am zweiten Tag wanderten wir trotz des starken Windes und der Übungen der Düsenjets aus dem Militärgebiet und genossen unsere drei Tage abseits von allem.
Granada
Granada ist bekannt für ein besonderes Highlight, die Alhambra. Dieses beeindruckende Bauwerk solltest du auf jeden Fall besichtigen. Wir waren früh dort und kamen als eine der ersten Gruppen rein, da wir unsere Tickets bereits im Internet gekauft hatten.
Unsere Tipps für die Alhambra:
- Kaufe unbedingt im Voraus Tickets, das spart Nerven.
- Um einen teuren Reiseführer zu vermeiden, luden wir alle Informationen aus dem Internet herunter, was zwar etwas umständlich war, aber uns 25 € ersparte.
- Im Herbst kann es in Spanien regnen. Wir besuchten die Alhambra an einem regnerischen Tag, und obwohl es warm war, wurden wir klatschnass, da viele Gebäude nicht überdacht sind. Nimm also unbedingt einen Regenschirm oder eine Regenjacke mit.
Tarifa
Tarifa ist DER Surfspot schlechthin, aber neben den großen Stränden haben wir auch etwas ganz Besonderes entdeckt. Tarifa ist voll von alten verlassenen Orten, hauptsächlich Militäranlagen. Diese sind in Spanien selten verschlossen, daher kann man leicht einen Blick in die alten Gebäude werfen. Einige davon sind alte Überwachungsstützpunkte, andere blieben ein Rätsel für uns.
Unser Tipp für Tarifa: Deaktiviere dein Roaming! Tarifa liegt sehr nahe an der marokkanischen Küste, und deine SIM-Karte verbindet sich schnell mit dem marokkanischen Netz. Da wir drei SIM-Karten hatten, mussten wir am Ende 3x60 EURO Roaminggebühren für nur 3 Minuten Internet zahlen.
El Palmar de Vejer (Surfen)
Hier geht es weniger um den kleinen Ort, sondern um das, was du im Winter dort unternehmen kannst. Die Küste und die Strände eignen sich perfekt für das Erlernen des Wellenreitens. Jo hat in der ersten Dezemberwoche hier eine Surfschule besucht.
Hier geht es zu dem passenden Artikel.
Die Wellen eignen sich gut für Anfänger, und im Winter ist es hier angenehm ruhig.
(Im Sommer ist das Surfen hier aufgrund der vielen Badegäste nicht ideal.)
Portugal
Nach unserer langen Zeit in Spanien hatten wir in Portugal einige Schwierigkeiten. Portugal war einfach nicht unser Land, obwohl es wunderschöne Seiten zu bieten hat. Am Ende verbrachten wir nur 3 Wochen in Portugal.
Lissabon
Eine große Stadt stand auf unserer Liste – das kommt nicht oft vor. Lissabon ist ein aufregender Mix, in den man eintauchen kann. Schon die Fahrt über die große Brücke, die der Golden Gate Bridge ähnelt, zeigt, dass diese Stadt etwas Besonderes ist. Ein Spaziergang in die Stadt lohnt sich auf jeden Fall, aber lass dich nicht von den vielen Menschen stressen. Wenn du genug hast, schlendere am Hafen entlang, wo du die riesigen Containerschiffe bewundern kannst. Dies erinnerte uns ein wenig an unsere “Heimatstadt” Hamburg.
Übrigens hat Lissabon einen großen und schönen zentralen Park, den du ebenfalls erkunden kannst.
Unser Top-Tipp: Besuche unbedingt die LXFactory im Stadtteil Alcântara. Hier findest du außergewöhnliche Boutiquen und gemütliche Restaurants, alles in den alten Fabrikgebäuden. Hier lohnt sich das Stöbern, und vielleicht findest du ein besonderes Souvenir oder schöne Kleinigkeiten für deinen Van.
Nazaré
Hier findest du die höchsten Wellen und die mutigsten Surfer Europas. Big-Wave-Surfen ist eine besondere und lebensgefährliche Sportart, die nur hier in Europa praktiziert wird. Die Wellen können im Winter eine Höhe von 15 Metern erreichen. Schaue unbedingt vorbei und beobachte dieses beeindruckende Spektakel, aber lasse deine Badesachen besser im Schrank.
Porto
Wir hatten Porto bereits 2017 besucht und es gefiel uns sogar besser als Lissabon. Porto ist klein, bunt und bodenständig. Überall gibt es kleine Restaurants, und die bunten Häuser direkt am Wasser haben es sogar auf den Desktop-Hintergrund von Windows geschafft. Du solltest auf jeden Fall den Portwein probieren, denn Sherry (ja, Portwein und Sherry sind dasselbe) darf nur Portwein genannt werden, wenn er aus der Region Porto kommt. Anstatt Portwein in den großen Fabriken zu probieren, haben wir einen Geheimtipp für dich!
Unser Porto-Geheimtipp: Verlasse Porto! Ja, du hast richtig gelesen. Mit der Bahn kommst du leicht ins schöne Dourotal, wo sich ein Weinberg an den nächsten reiht. Dazwischen fließt der Douro, über den früher die Portweinfässer nach Porto geschickt wurden. Hier gibt es einige kleine Quintas, wo du bei einem herrlichen Blick auf das Tal ein oder zwei Portweine probieren kannst. Hier gibt es keine Führungen, die musst du in Porto machen, wenn dich die Herstellung interessiert, aber du kannst die kleinen lokalen Bauern unterstützen, die hervorragenden Portwein herstellen.
Außerdem solltest du in den Norden Portos fahren und dir dort zwei Dinge nicht entgehen lassen.
- Francesinha, ein Sandwich, das oft mit Fleisch gefüllt ist (es gibt aber auch vegetarische Varianten). Aber Achtung: Es ist sehr üppig, und du wirst danach für 3 Tage satt sein.
- Amendoa Amarga ist ein Mandellikör. Er schmeckt sehr, sehr gut, aber genieße ihn in Maßen! ;-)
Nachdem wir diese Tour gemacht hatten und es in Portugal schlichtweg zu windig war, beschlossen wir, weiter in den Süden zu reisen. Da aufgrund von Corona die Reise nach Marokko nicht möglich war, entschieden wir uns, die nächsten Monate auf den Kanarischen Inseln zu überwintern. Dazu buchten wir eine Fähre (auf der Hunde erlaubt waren) von Huelva nach Teneriffa.
Was wir auf den Kanaren erlebten, erfährst du im nächsten Artikel!