Wasserfiltration unterwegs: UV-Licht als effektive Lösung

Achtung! Wir übernehmen hier keine Garantie dafür, dass du dir beim Verzehr des gefilterten Trinkwassers keine Krankheiten einfängst. Wir geben lediglich Tipps, wie wir vorgegangen sind und was unserer Meinung nach funktioniert. Bitte verklage uns nicht!

Bisher haben wir unser Wasser nicht gefiltert, und das, obwohl wir schon so lange unterwegs sind. Glücklicherweise hatten wir bisher keine Probleme. Toi Toi Toi! Natürlich hängt das auch davon ab, woher das Wasser stammt. Wir hatten nie ein schlechtes Gefühl bei den Wasserquellen, die wir genutzt haben. Bei solchen, bei denen wir skeptisch waren - sei es wegen der roten Färbung des Wassers, einem unangenehmen Geruch oder einer nahe gelegenen Fabrik - haben wir lieber darauf verzichtet und im Notfall Wasser gekauft. Auf den Kanarischen Inseln haben wir außerdem keine Wasserquellen gefunden.

Ob du letztendlich einen Wasserfilter benötigst oder nicht, musst du selbst entscheiden. In diesem Artikel möchten wir unser neuestes DIY-Projekt vorstellen: die UV-Wasserfiltration.

Das Problem bei problematischen Stoffen im Wasser ist nämlich, dass man die Gefahr nicht unbedingt sehen kann.

Was ist UV-Wasserfiltration?

Bei der UV-Wasserfiltration geht es im Prinzip um die Reinigung von Wasser durch Licht! Wasserfiltern mit Licht? Das geht? Unsere Antwort: JA!

Das Wort “filtern” ist hier etwas falsch verwendet, aber das erkläre ich euch unten genauer.

Die Idee für dieses System kam uns, als wir uns über Wasserfilter informierten und eine Bekannte einen Filter erwischte, der zwar grobe Partikel herausfilterte, aber Bakterien und Viren nicht. Das Ende vom Lied war, dass sie nach zwei Tagen krank im Bett lag mit Magenschmerzen und Co. Es gibt mittlerweile viele Wasserfilter auf dem Markt. Einige sind mobil, andere sind speziell für Camper und fest installiert. Aber hier soll es nicht um andere Filter gehen. Im Grunde geht es hier auch nicht um einen Filter, sondern um eine einfache und effektive Methode, euer Wasser auf andere Art zu reinigen.

Mögliche Keime und Bakterien die im Trinkwasser vorkommen können: Legionellen, Pseudomonaden, Enterokokken. Desweiteren können Salmonellen, Cholera-Bakterien, Enterobacter, Norovieren oder Rotaviren auftreten.

Grundlagen

Jo ist Biologin und hat bei der Entwicklung von PCR-basierten Schnelltests zum Nachweis von Viren und Bakterien gearbeitet. Corona ist hier nur ein Beispiel. Im Labor ist das Reinigen z.B. von Oberflächen mittels UV-Licht eine gängige Methode.

Ultraviolettes (UV) Licht ist eine Form elektromagnetischer Strahlung mit einer Wellenlänge, die kürzer ist als die des sichtbaren Lichts, aber länger als die von Röntgenstrahlen. UV-Licht liegt im Bereich zwischen 10 und 400 Nanometern (nm) Wellenlänge. Es ist unsichtbar für das menschliche Auge, aber einige Tiere können UV-Licht wahrnehmen.

UV-Licht wird in drei Kategorien unterteilt:

1. UV-A (Langwellige UV-Strahlung): Dieses Licht hat Wellenlängen von 315 bis 400 nm. Es macht den größten Teil der UV-Strahlung aus, die die Erde erreicht. UV-A-Strahlen sind weniger energiereich als UV-B- und UV-C-Strahlen, können aber immer noch Hautschäden verursachen und sind mit vorzeitiger Hautalterung verbunden.

2. UV-B (Mittelwellige UV-Strahlung): UV-B-Licht hat Wellenlängen von 280 bis 315 nm. Es ist für den größten Teil der sonnenbedingten Hautschäden verantwortlich, wie Sonnenbrand, Hautalterung und Hautkrebs. Die Ozonschicht der Erde absorbiert einen Teil der UV-B-Strahlung, aber ein beträchtlicher Anteil erreicht die Erdoberfläche.

3. UV-C (Kurzwellige UV-Strahlung): UV-C-Strahlen haben die kürzesten Wellenlängen, von 100 bis 280 nm. Sie sind die energiereichsten und schädlichsten Arten von UV-Strahlung. Die Atmosphäre absorbiert UV-C-Strahlen größtenteils, so dass sie nicht die Erdoberfläche erreichen. UV-C wird oft für desinfizierende Zwecke verwendet, da es die DNA von Mikroorganismen schädigt und somit ihre Vermehrung verhindert. Genau diese Eigenschaft nutzen wir in unserem Wassertank.

Good to know: In vielen Regionen Europas ist das Trinkwasser hervorragend und hat eine hohe Qualität. In den meisten Fällen kommen die Bakterien und Viren aus kontaminierten Leitungen.

Unsere UV-Wasserreinigung

In unserem Artikel über unser Wassersystem haben wir euch unseren Tank, die Pumpe und auch den Einbau unserer UV-Lampen beschrieben.

Beim Kauf von UV-Licht solltet ihr darauf achten, dass das Licht der Lampe UV-C Strahlen enthält. Es gibt nämlich auch UV-Glühbirnen, die nur UV-A und UV-B senden.

Das Ganze ist wirklich simpel. Nach dem Befüllen des Tanks schalten wir das UV ein und nach ein paar Stunden wieder aus. Diese Zeit sollte ausreichen, um die DNA der Viren und Bakterien zu zerstören. Ist die DNA zerstört, sind sowohl Viren als auch Bakterien nicht mehr gefährlich.

Hier erkennt ihr vielleicht, warum ich das ganze kein “Filter” ist: Das Licht filtert die Bakterien und Viren nicht, tötet sie aber ab und macht sie unschädlich. Es handelt sich also eher um Sterilisation als um Filtrierung.

Pro und Kontra

Vorteile:

• Leichter Einbau! Man braucht nur eine UV-Lampe im Tank.
• Tötet 99,9% der Mikroben ab.
• Umweltfreundlich.
• Leichte Bedienung.

Nachteile:

• Benötigt Strom.
• Keine Reinigung von Schwebteilchen, Rost oder Medikamentenrückständen. Diese können nur durch Vorfiltern entfernt werden.
• Keine Neutralisierung des Geschmacks vom Wasser.

Anwendungsgebiet

Auf dem Markt gibt es viele Wasserfilter, die entweder komplett auf die Neutralisierung von Bakterien und Viren verzichten oder beides filtern - sowohl Schwebteilchen als auch Bakterien. Diese sind jedoch in der Regel teurer und größer. Außerdem benötigen sie einen bestimmten Wasserdruck, damit das Wasser durch die Filter gedrückt wird. Diesen Wasserdruck haben wir jedoch nicht immer, zum Beispiel wenn wir an natürlichen Wasserquellen oder Wasserpumpen auffüllen.

Deshalb haben wir uns für einen kleinen mobilen Filter entschieden, durch den wir das Wasser in den Tank füllen können. Durch die UV-Behandlung sind wir jedoch auch vor Krankheiten geschützt.

In diesem Sinne, liebe Grüße an euch da draußen!

Eure Jo