Wie kochen wir im Van - Unser Koch-Ensable

Gibt es noch andere möglichkeiten im Van zu kochen als mit Gas? Die Antwort ist JA! Hier in diesem Artikel stellen wir euch unsere Variante des Kochers und allem was dazu gehört vor.

Georg brät in einer kleinen Pfanne Pancakes. Die Pfanne steht auf unserem Spirituskocher.
Werbung, unbeauftragt! Bei diesem Text handelt es sich um einen redaktionellen Beitrag, der unbeabsichtigt durchaus eine werbende Wirkung beim Leser haben könnte, ohne dass ich von irgendeinem Unternehmen dafür beauftragt wurde!

Kulinarische Abenteuer unterwegs

Kochen mit Gas

Am Anfang unserer Reise haben wir uns mit einem Gaskocher ausgestattet, der von einer 5,6 kg Gasflasche betrieben wird. Heutzutage gibt es unzählige Varianten und Modelle von Gaskochern. Doch was wir schnell gemerkt haben: Der Umgang mit Gas auf Reisen ist deutlich komplexer als gedacht.

Gasflaschen sind nicht standardisiert, das bedeutet, dass jedes Land seine eigenen Gasflaschentypen und Anschlüsse hat.

Unsere erste Station war Schweden, und wir sind dankbar, dass uns dort das Gas nicht ausgegangen ist. Andernfalls hätten wir eine weitere Gasflasche kaufen müssen. Die deutsche Gasflasche hätte in Schweden nicht akzeptiert oder getauscht werden können. Wir hätten eine neue kaufen und die deutsche Flasche mitschleppen müssen.

Das ist kein Problem, wenn man viel Platz hat. Doch wenn jeder Zentimeter zählt, wie bei uns, nimmt eine zweite Gasflasche zu viel Raum ein.

Eine alternative Option (mit der wir auch vertraut sind) ist die Verwendung von Campingaz-Flaschen. Diese können in vielen europäischen Ländern gekauft werden. Allerdings sind sie relativ teuer.

Camper-Regelungen

Besonders wenn dein Van als Wohnmobil zugelassen werden soll, wird die Verwendung einer großen Gasflasche komplizierter.

Laut den Vorschriften muss die Gasflasche in einem Gasfach mit Belüftungsöffnungen nach außen platziert und mit einem starren Gasrohr verbunden werden. Dieses gesamte Setup muss einer Inspektion standhalten.

Übrigens, nach der Überarbeitung der Vorschriften im Jahr 2022 müssen zusätzliche Überlegungen berücksichtigt werden. Am besten recherchiert man online oder erkundigt sich direkt bei den zuständigen Behörden.

Der Kompakt-Gaskocher

Die bekanntesten Kocher sind diejenigen, die kleine Gaskartuschen verwenden. Wir haben immer einen solchen Kocher für Festivals dabei gehabt. Wir behalten immer noch einen als Reserve, und er ist auch bei unseren Wander- und Kanutouren nützlich. (Schau gerne unseren Beitrag X für weitere Informationen dazu an.)

Doch für diejenigen, die ausgiebig mit einem Van unterwegs sind und durch verschiedene Länder gereist sind, zeigt sich schnell ein Muster.

Der Kocher ist ständig im Einsatz, besonders im Winter. Kaffee und Tee zubereiten, den Omnia Ofen nutzen, Wasser für Pasta kochen oder Reis und süß-saure Soße vorbereiten – diese Aktivitäten können das Gas schnell aufbrauchen.

Das Entsorgungsproblem

Die Entsorgung von Gaskartuschen ist eine Herausforderung, und leider werfen die meisten Menschen sie einfach in den Müll.

In vielen Ländern ist Abfall ein ernsthaftes Problem. Jeder, der durch Italien, Griechenland oder Albanien gereist ist, hat das Ausmaß des Problems gesehen. (Auch wenn die Einheimischen sich des Problems nicht immer vollständig bewusst sind oder andere Anliegen haben.)

Für uns, die wir die Komplexität der Abfallentsorgung verstehen, war eine alternative Lösung notwendig.

Zudem spielt der Preis kleinerer Gaskartuschen eine Rolle. Bei kontinuierlicher Verwendung können diese Kartuschen teuer werden.

Die Holz-Option

Eine Alternative ist die Verwendung von Holz und das Kochen über offener Flamme. Holz ist fast überall verfügbar, und in vielen Ländern stellt das Anzünden eines Feuers kein Problem dar. Allerdings gibt es zwei Wetterbedingungen, bei denen es sich nicht empfiehlt, sich ausschließlich auf offenes Feuer zu verlassen.

Bei Stürmen und Regen bevorzugt man das Kochen drinnen. Zudem besteht in vielen Regionen die Gefahr von Waldbränden bei heißem Wetter.

Daher ist es wichtig, in solchen Situationen vorsichtig zu sein.

Waldbrandgefahr

Drei Monate nach unserem Besuch in Bordeaux und der Dune du Pilat brach dort ein schwerer Waldbrand aus. Der Wald, den wir besucht hatten, war komplett zerstört. Ähnliche Situationen können in Regionen wie Brandenburg, Sibirien oder Kanada auftreten. Diese Brände können verheerende Folgen haben.Unser Kochensemble

Nach einigen Jahren auf der Straße können wir behaupten, für unseren kleinen Van das Optimum gefunden zu haben.

Unsere Lösung: Spirituskocher

Nach reiflicher Überlegung haben wir uns für einen Spirituskocher entschieden.

Dieser Kocher ist zwar eher auf Booten bekannt, aber was auf einem Schiff funktioniert, geht auch im Van! Der Kocher wird mit einer Kartusche betrieben, die mit Brennspiritus befüllt wird.

Wir wissen, dass es auf dem Markt nicht besonders viele Spirituskocher gibt. Leider ist der Spirituskocher Origo von Dometic selten verfügbar. Vielleicht habt ihr Glück und könnt ihn auf eBay finden. Das ist jedoch reine Glückssache. Die Alternative, die wir gekauft haben ist von compass Der von Compass sieht sogar ähnlich aus und ist sehr einfach in der Handhabung.

Ist das nicht gefährlich?

Nein, nicht gefährlicher als das Kochen mit Gas. Beim Kochen über offene Flammen muss man natürlich immer vorsichtig sein.

Ist der Kocher genauso effizient wie ein Gaskocher?

Unser Kocher hat eine Leistung von 2kW. Das ist etwas weniger als bei einem Gaskocher, aber wir kommen prima zurecht. Einzig starker Wind kann ein Problem sein!

Es ist also ratsam, den Kocher vor Seitenwinden zu schützen.

Der Spirituskocher in unserer Kochbox. Vor dem seitenwind geschützt.
Der Spirituskocher in unserer Kochbox. Vor dem seitenwind geschützt.

Wir haben den Kocher in unserer Kochbox von den Seiten her gegen den Wind geschützt, was sehr gut funktioniert. Und wenn der Wind mal sehr stark ist, kann man ihn einfach herausnehmen. Das Gute an diesem Kocher ist nämlich, dass er leicht zu transportieren ist.

So können wir ihn auch problemlos ins Innere mitnehmen, wenn das Wetter draußen ungemütlich ist.

Die Töpfe: Wärmetauscher sind ein muss!

Zusätzlich verwenden wir Töpfe mit Wärmetauschern. (Übrigens sind diese auch bei der Verwendung von Gas sehr sinnvoll, da das Wasser hierdurch schneller kocht!)

Das Prinzip ist einfach: Durch einen Ring aus Lamellen unter dem Topfboden wird die Wärme besser verteilt und weniger Energie benötigt. Es gibt verschiedene Hersteller von Kochgeschirr mit Wärmetauscher, und wir können nur empfehlen, solch einen Topf zu verwenden.

Georg koccht auf unserem Spirituskocher im Wald. Auf dem Kocher steht unser Topf mit Wärmetauscher.
Georg koccht auf unserem Spirituskocher im Wald. Auf dem Kocher steht unser Topf mit Wärmetauscher.

Dank dieser Konfiguration kochen wir äußerst effizient.

Treibstoff: Brennspiritus und wo er zu finden ist

Natürlich benötigt ein Kocher Brennstoff. In Deutschland bekommt man diesen in jedem Baumarkt. Doch wie ist es in anderen Ländern? Gibt es dort auch überall Brennspiritus?

Die Antwort ist: Ja und nein! In Europa haben wir bereits viele Länder bereist, und wir mussten weder auf unseren Kaffee verzichten noch Angst haben, keinen Brennstoff zu finden.

Der Brennstoff für unseren Spirituskocher ist Alkohol, und den gibt es überall. Es kann jedoch manchmal etwas knifflig sein, ihn möglichst preiswert zu finden, besonders wenn man die Landessprache nicht spricht.

Wenn es wirklich schwierig geworden wäre, hätten wir immer in eine Apotheke fahren können, um Ethanol zu kaufen.

Übrigens eignet sich Alkohol mit einem Gehalt von über 70 % am besten. Sekt oder Wein lohnen sich nicht, und auch Alkoholreiniger brennen nicht wirklich gut.

Deutschland

Brennspiritus erhält man in fast jedem Baumarkt (OBI, Globus, Baumarkt usw.). Nur wenige hatten ihn nicht im Sortiment.

Frankreich

Hier war es besonders einfach, an Brennspiritus zu kommen. In größeren Supermärkten (z.B. Carrefour) findet ihr ihn unter dem Namen „Alcohol Brulee“, sogar im 5-Liter-Kanister!

Spanien

Das Finden von Brennspiritus („Alcohol denaturale“) war nicht immer einfach. Doch nachdem wir uns zurechtgefunden hatten, wurden wir überall fündig. Leider gibt es den Brennspiritus hier nicht in so großen Gebinden wie im Nachbarland Frankreich. In großen Supermärkten gibt es Brennspiritus in 1-Liter-Flaschen (auch bei Carrefour). Wir haben auch Baumärkte durchsucht und sind fündig geworden. Übrigens könnt ihr auch bei den Putzmitteln suchen. Einmal haben wir einen Putzreiniger auf Alkoholbasis gefunden und verwendet (85 % Alkohol). Gelegentlich findet ihr auch Bioethanol.

Portugal

In Portugal hat uns eine befreundete Portugiesin geholfen, „Alcohol azul“ zu finden. Der ist übrigens blau, um ihn als nicht trinkbar zu kennzeichnen. Der blaue Farbstoff enthält Bitterstoffe. In einigen Städten gibt es kleine Baumärkte oder eher “Werkzeugläden”. Diese verkaufen den Brennspiritus in 1-Liter-Flaschen. Fragt einfach mal nach!

Tschechien

Denaturat” zu finden war hier überhaupt kein Problem. Besonders im Baumarkt wurden wir fündig. Uns wurde außerdem gesagt, dass wir Ethanol an einigen Tankstellen bekommen könnten. Wir haben es allerdings nicht ausprobiert.

Polen

Denaturat” wie in Tschechien bekommt man hier im Supermarkt oder bei Rossmann.

Rumänien

“Sprit” ist hier eine blaue Flüssigkeit in ca. 500 ml Flaschen. Es ist zur Desinfektion gedacht, steht aber auch oft neben dem Trinkalkohol, was etwas verwirrend ist. Wir sind jedoch überall fündig geworden. Im kleinen Supermarkt, großen Supermarkt und bei der Metro.

Im Baumarkt haben wir ebenfalls geschaut und dort den günstigsten Spiritus gefunden!

Griechenland

Hier haben wir im November in Supermärkten überall Brennspiritus gefunden, sogar bei LIDL. Ende des Winters (März) gab es ihn dann dort nicht mehr. Vielleicht ist das eine saisonale Sache? Aber dafür gab es ihn in jedem anderen Supermarkt. Hier findet ihr den Spiritus in seltsamen Mengenangaben von knapp unter 500 ml.

Italien

Das Blau wurde durch Pink ersetzt, und den Spiritus gibt es wieder in 1-Liter-Flaschen. Wir hatten keine Probleme, Brennspiritus im Supermarkt zu finden. Übrigens haben wir neben Frankreich hier am wenigsten für Brennspiritus ausgegeben.