DIY Hundeboxen für den Camper

Hundeboxen zu benutzen hat in vielerlei Hinsicht Vorteile, die wir am Anfang unserer Reise gar nicht so berücksichtigt hatten. In diesem Artikel möchten wir einen kleinen Einblick geben warum wir eine feste Hundebox im Auto haben, wie wir diese gebaut haben und diese auch nicht mehr missen wollen.

Ein Einblick in unseren Bus.
Hinter dem Fahrersitz ist Momo's DIY Box.
Dahinter, unter unserem Bettsofa, Nelly"s Box und ein Euroboxen-Regal.

Vorwort

Eine Klarstellung zur Hundebox im Auto – Das Wohlbefinden unserer Vierbeiner steht an erster Stelle! 🐾❤️

Wir verstehen, dass die Verwendung einer fest installierten Hundebox im Auto für einige Menschen kontrovers sein kann. Dennoch möchten wir hier klarstellen, dass unsere Entscheidung keineswegs aus einer Ignoranz oder Rücksichtslosigkeit gegenüber unseren Hunden resultiert. Im Gegenteil, das Wohl unserer beiden Fellnasen steht für uns an oberster Stelle und wir nehmen ihre Bedürfnisse sehr ernst.

Safety First! Rechtliche Grundlagen

Schauen wir uns erstmal die gesetzlichen Bestimmungen an. Gemäß Paragraf 23 der StVo werden Hunde als Ladung eingestuft und müssen daher entsprechend gesichert werden. Diese Vorschrift gilt übrigens auch im Ausland.

Für uns ist es selbstverständlich, dass wir uns an diese Pflicht halten, denn während der Fahrt möchten wir keinerlei Risiken eingehen. Unseren pelzigen Begleitern zuliebe setzen wir alles daran, dass sie sicher mit uns reisen können. Eine ungesicherte Fellnase könnte bei einer plötzlichen Bremsung unvorhersehbare Gefahren verursachen, und das möchten wir unbedingt verhindern.

Zu Beginn unserer Reise haben wir für Momo einen speziellen Anschnaller gekauft, damit sie die ersten Monate auf der Rückbank mitfahren konnte. Zudem gibt es für kleinere und mittlere Hunde passende Hundesitze. Allerdings stießen wir auf ein Hindernis, da Momo weder klein noch mittelgroß ist und diese Lösungen daher nicht für sie geeignet waren.

Ladungssicherung

Alles, wirklich alles, muss gut und sicher verstaut sein. Dies gilt übrigens auch für die oft auf Bildern zu sehenden hübschen Blumen in Hängeampeln.

Hunde zählen genauso zur Ladung wie alles andere und werden entsprechend gesichert. Trotz unserer besten Absichten kann es jedoch vorkommen, dass wir gelegentlich etwas auf der Ablage vergessen oder dass etwas unerwartet heraus rutscht. Manchmal kann auch die eigentliche Befestigung kaputtgehen.

In solchen Situationen ist es beruhigend zu wissen, dass ein gesicherter Hund zwar nicht durch den Van rasen kann, jedoch den Schreck seines Lebens bekommen kann, wenn ihm Tassen, Bratpfannen oder andere Gegenstände auf den Kopf fallen.

Warum eine Hundebox wenn es auch andere Möglichkeiten gibt?

Als wir unsere Reise mit Momo starteten, schlief sie nachts auf den Vordersitzen und tagsüber hatte sie ihr “Bett” auf dem Fußboden zwischen der Rückbank und den Vordersitzen. Beim Fahren saß sie anfangs auf dem Rücksitz. Es war offensichtlich, dass Momo nie wirklich ihren eigenen Platz hatte, und das machte ihr zu schaffen.

Mit der Zeit erkannten wir, dass Momo dringend ihren eigenen festen Platz benötigt, an dem sie sich auch mal zurückziehen kann. Dieser Platz wurde für sie und für uns zu einer wichtigen Notwendigkeit.

Momo war 1 ½ Jahre alt und mitten in der Pubertät, als wir losfuhren. In dieser Zeit ist Gelassenheit nicht unbedingt angesagt, und das Schlafen zwischen den Fenstern erwies sich möglicherweise nicht als die beste Idee. Auch tagsüber konnte sie wenig Ruhe finden. Bei jedem Halt war sie äußerst gespannt und bellte sofort los, sobald sie etwas Unheimliches wahrnahm (was so ziemlich alles sein konnte).

Als wir unseren Van-Ausbau planten, bekamen wir durch Zufall eine Hundebox geliehen und entschieden uns, sie für einige Tage auszuprobieren. Momo akzeptierte die Box so schnell und gut, dass wir bereits am zweiten Tag unsere Pläne änderten und ihre Hundebox fest in den Ausbau integrierten.

Momos gelbstgebaute Box in unserem Bulli. Die Tür steht offen und man kann hinein sehen.
Momos gelbstgebaute Box in unserem Bulli. Die Tür steht offen und man kann hinein sehen.

Eine selbstgebaute Hundebox? Wieso?

Als wir nach einer passenden Hundebox für unseren Van suchten, stießen wir auf ein kleines Problem - die meisten Boxen waren zu groß für unser Fahrzeug, das mit seinen 4 Quadratmetern nicht gerade viel Platz bietet. Unsere Quest war es, eine Box zu finden, die perfekt in unseren Van passt und gleichzeitig genügend Raum für Momo bietet.

Wir durchforsteten das Internet und besuchten Tierfachgeschäfte, aber keine der Standardboxen erfüllte unsere Anforderungen. Also entschieden wir uns für eine DIY-Lösung! Die Idee, eine maßgeschneiderte Hundebox für Momo zu bauen, war geboren.

Glücklicherweise ist Momo eine schlanke Schäferhündin, die nur 25 kg wiegt, was die Sache etwas einfacher machte. Wir planten sorgfältig und nutzten jeden Zentimeter, um ihr genügend Bewegungsfreiheit zu ermöglichen.

Der Bau der DIY-Hundebox war eine Herausforderung, aber auch ein aufregendes Projekt. Mit viel Geduld und Liebe zum Detail gelang es uns, eine Box zu entwerfen und zu bauen, die perfekt in unseren Van passte und Momo einen komfortablen Rückzugsort bietet.

Aufbau der Box

Als Boden verwendeten wir eine robuste Siebdruckplatte und setzten dann die Seitenteile aus Multiplexfichtenholz darauf. Den Abschluss bildete ein Deckel aus dem gleichen Material.

Um für ausreichend Licht und Luftzirkulation zu sorgen, sägten wir sowohl hinten als auch vorne und in die Tür Löcher mit einem Durchmesser von 2,5 cm. So kann Momo stets von genügend Frischluft und Helligkeit profitieren.

Besonders praktisch erwiesen sich die Aushebescharniere, die wir in die Tür einbauten. Dadurch haben wir die Möglichkeit, die Tür vollständig auszuhängen und an anderer Stelle zu verstauen. Im kleinen Van kann es manchmal eng werden, und das Ausheben der Tür verhindert, dass sie im Weg steht. Eine tolle Entdeckung war, dass die ausgehängte Tür genau zwischen Lenkrad und Sitz einen praktischen Tisch ergibt! Das hat sich als äußerst nützlich erwiesen.

Um die Hundebox noch funktionaler zu gestalten, haben wir eine große Fliese als Ablagefläche auf Momos Box befestigt. Diese Fläche dient uns als Tisch im Inneren des Vans, besonders bei schlechtem Wetter. So können wir es uns drinnen gemütlich machen, wenn das Wetter nicht mitspielt.

Die Vorteile

Mit der Hundebox kam endlich mehr Ruhe in unseren Van. Momo hat ihren eigenen Platz, sei es abends oder mittags, und tatsächlich verkriecht sie sich auch darin, wenn sie sich unsicher fühlt. Als eine aktive Hündin ist es für sie besonders wichtig, genügend Ruhe zu bekommen, und bis heute ist ihr Ruheplatz ihre geliebte Box. Sie genießt es, dort ihr eigenes gemütliches Plätzchen zu haben. Und auch jetzt, wo Nelly mit im Bus wohnt, ist es für beide von großer Bedeutung, ihre eigenen Boxen zu haben.

Für uns ist die Hundebox definitiv kein Einsperren unserer Hunde, sondern vielmehr ein sicherer Ort für sie, sowohl während der Fahrt als auch in anderen Situationen. Die Box bietet ihnen einen geschützten Rückzugsort, den sie zu schätzen wissen und der ihnen ein Gefühl von Sicherheit vermittelt.

Unsere Erfahrung mit der Hundebox hat gezeigt, dass sie für aufgeweckte Hunde wie Momo und Nelly von unschätzbarem Wert ist. Sie ermöglicht es ihnen, sich zu entspannen und die Reisen mit uns in vollen Zügen zu genießen.

Daher können wir es nur jedem empfehlen, der mit einem aktiven Hund reist, eine Hundebox in den Van einzuplanen. Es ist nicht nur ein sicherer Ort für unsere treuen Begleiter, sondern auch ein Beitrag zu ihrer Gesundheit und Zufriedenheit während unserer gemeinsamen Abenteuer. Die Hundebox hat sich als ein wertvoller Teil unserer Reisen erwiesen und wir könnten uns ein Leben ohne sie kaum noch vorstellen.

Die fertie Hundebox in unserem Auto. Die Box steht hinter dem Fahrersitz.
Die fertie Hundebox in unserem Auto. Die Box steht hinter dem Fahrersitz.