Into the wild – Mehrtages Kanutour

Tauche ein in ein aufregendes Abenteuer - mehrere Tage allein in der Wildnis! Mit dem Zelt ist es schon cool, doch mit dem Kanu wird es zu etwas ganz Besonderem. Entdecke hier, wie wir diese unvergessliche Erfahrung gemacht haben, gespickt mit wertvollen Tipps und Tricks für dein eigenes Abenteuer. Lass dich inspirieren und erfahre, wo und vor allem wie du diese fesselnde Reise erleben kannst.

Georg, Jo, Momo und Nelly am See bei Sonnenuntergang.

Mehrtägige Wanderung oder Kanutour: Die Unterschiede und Vorteile

Wenn es um Mehrtagesausflüge in der Natur geht, stehen oft zwei Optionen zur Auswahl: Eine Kanutour oder eine Wanderung. Beide bieten einzigartige Erfahrungen, haben jedoch auch ihre besonderen Vorzüge. In diesem Artikel werden wir uns mit den Unterschieden und Vorteilen dieser beiden Outdoor-Abenteuer befassen.

Kontinuierlicher Zugang zu Wasser

Der offensichtlichste Unterschied zwischen einer Mehrtages Kanutour und einer Wanderung besteht darin, dass du beim Kanufahren immer Zugang zu Wasser hast. Während Wanderer oft sorgfältig planen müssen, wo sie ihre Wasserreserven auffüllen, entfällt diese Sorge für Kanufahrer. Ein Kanu bietet genügend Platz für Wasservorräte, sodass du dir keine Gedanken darüber machen musst, ob du genug zu trinken hast. Allerdings solltest du trotzdem auf ausreichend Trinkwasser achten, um Hydratation und Komfort während der Tour zu gewährleisten.

Ein weiterer Unterschied liegt in der Navigation. Während Wanderer auf Wanderwegen oder in unmarkierten Gebieten unterwegs sind, bewegen sich Kanufahrer auf Flüssen oder Seen. Das Wasser bietet oft eine klarere Richtungsanzeige als das Land, was die Navigation erleichtert. Wenn du jedoch plötzlich ohne Wasser in deinem Kanu festsitzt, ist es möglicherweise an der Zeit, dich zu fragen, ob du dich verlaufen hast oder in die falsche Richtung gepaddelt bist.

Gelenkschonend und für jeden zugänglich

Das Kanufahren erweist sich als gelenkschonender als das Bergwandern, was eine ideale Option für Menschen ist, die es zu Fuß schwerer haben oder Gelenkprobleme haben. Die flüssigen Bewegungen beim Paddeln belasten die Gelenke weniger als das ständige Auf- und Absteigen beim Bergwandern. Daher ist eine Kanutour eine großartige Möglichkeit, die Natur zu genießen, ohne die Gelenke zu überbeanspruchen.

Herausforderungen beim Kanufahren

Allerdings sollte beachtet werden, dass auch das Kanufahren Herausforderungen mit sich bringen kann. Wenn du dich für eine Kanutour entscheidest, solltest du eine Route wählen, auf der du dein Kanu nicht tragen musst. Einige Strecken erfordern das Überwinden von Hindernissen oder das Tragen des Kanus über kurze Landstrecken, sogenannte Tragestellen. Daher ist es ratsam, im Voraus Informationen über die Strecke einzuholen und sicherzustellen, dass sie deinem persönlichen Können und den Bedürfnissen der Gruppe entspricht.

Fazit

Ob du dich für eine Mehrtages Kanutour oder eine Wanderung entscheidest, hängt von deinen persönlichen Vorlieben und Fähigkeiten ab. Beide Optionen bieten einzigartige Erlebnisse in der Natur und die Möglichkeit, den Alltag hinter sich zu lassen. Egal wofür du dich entscheidest: Vergiss nicht, die richtige Ausrüstung, angemessene Planung und Vorsichtsmaßnahmen für ein sicheres und unvergessliches Outdoor-Abenteuer mitzubringen.

Wo kann man eine mehrtägige Kanutour machen?

In Deutschland gibt es durchaus Möglichkeiten, eine mehrtägige Kanutour zu unternehmen, indem man ein Kanu mietet und sich auf den Weg macht. Ein beliebtes Ziel für solche Touren ist die Seenplatte in Mecklenburg-Vorpommern, die eine wunderschöne Gegend zum Erkunden bietet. Allerdings muss man beachten, dass dies weniger das “Into the Wild”-Gefühl vermittelt, sondern eher eine entspannte und dennoch malerische Erfahrung ermöglicht, die einen Besuch wert ist.

Wenn du hingegen ein authentisches “Into the Wild”-Gefühl suchst, wirst du wohl Deutschland verlassen müssen. In Ländern wie Schweden und Polen bieten sich definitiv Möglichkeiten für abenteuerliche Mehrtagestouren mit dem Kanu. Die unberührte Natur und die weitläufigen Gewässer bieten ideale Voraussetzungen für ein echtes Naturerlebnis.

Für das ultimative Abenteuererlebnis solltest du Kanada in Betracht ziehen! Das Land ist bekannt für seine atemberaubenden Landschaften und unberührte Wildnis. Hier kannst du epische Kanutouren unternehmen und das wahre Gefühl von Freiheit und Abenteuer spüren.

Egal, für welches Ziel du dich entscheidest, eine mehrtägige Kanutour ist eine großartige Möglichkeit, die Natur in ihrer ganzen Pracht zu erleben und unvergessliche Erinnerungen zu sammeln. Stelle sicher, dass du die notwendige Ausrüstung, Vorbereitung und eventuelle Genehmigungen für die jeweilige Region hast, um dein Abenteuer sicher und verantwortungsbewusst zu gestalten.

Ausrüstung

Vielleicht denkst du gerade während deines Kanada-Urlaubs: “Eine Kanutour wäre wirklich etwas Tolles!” Oder du planst bereits deine Reise nach Kanada und möchtest unbedingt eine Kanutour unternehmen, möchtest jedoch die Ausrüstung nicht mitnehmen, weil sie zu schwer für den Flug ist oder du sie einfach nicht besitzt?

Keine Sorge! Wir können aus eigener Erfahrung sagen, dass wir uns in einer ähnlichen Situation befanden, als wir 2018 unseren Roadtrip durch Kanada unternahmen. Durch einen glücklichen Zufall stießen wir auf den Algonquin Provincial Park und das Angebot von Algonquin Bound. Hier konnten wir uns ein Rundum-Sorglos-Paket für unser Abenteuer besorgen. Wir mussten lediglich die Tage auswählen, an denen wir unterwegs sein wollten, und buchten für 2 Nächte das gesamte Equipment, einschließlich Kanu, Zelt, Schlafsack, Kochgeschirr und Essen!

Unser weißes Zelt auf einem der Campsites umgeben von Bäumen
Unser weißes Zelt auf einem der Campsites umgeben von Bäumen

Das war für uns äußerst praktisch, da wir wirklich nichts selbst mitbringen mussten. Für unsere zweite Tour buchten wir nur das Kanu und die Lieferung an den von uns gewählten Einstiegspunkt im Park. Zusätzlich mussten wir im Park selbst noch die Parkgebühren bezahlen.

Packliste

Vielleicht hast du schon einige Sachen vom Campen oder du weiß noch gar nicht so genau was du eigentlich alles auf einer Mehrtages-kautour brauchst?

Na dann hilf dir vielleicht unsere Packliste dabei es herauszufinden. Die findest du hier nächste Woche - versprochen!

Georg ist am kochen
Georg ist am kochen

Warum du eine Mehrtagestour machen solltest!

Eine Mehrtagestour in einem Provincial Park bietet viele Vorteile, die dich für das Abenteuer begeistern werden:

1. Selbständigkeit und neue Erfahrungen

Während deiner Kanutour in Kanada bist du wirklich auf dich und deine Ausrüstung angewiesen. Es ist eine völlig neue Erfahrung, dich fernab von der Zivilisation kennenzulernen und deine Fähigkeiten in der Wildnis zu erproben. Die Unabhängigkeit und Selbständigkeit, die du dabei gewinnst, sind unbezahlbar.

2. Digitale Auszeit

In den meisten Fällen hast du während der Tour keinen Internetempfang. Das bedeutet, dass du dich komplett von sozialen Medien wie Instagram, WhatsApp und Co. abkoppelst und dich ganz auf die Natur und das Erlebnis konzentrieren kannst. Es ist eine willkommene Auszeit von der digitalen Welt und ermöglicht dir, die Schönheit der Umgebung voll und ganz zu genießen. Du kannst dir ein Buch mitnehmen, aber wir versichern dir, dass es auch ohne digitale Ablenkungen genug zu tun gibt.

Georg und Momo entspannen am See
Georg und Momo entspannen am See

3. Nähe zur Natur

Wirklich nah an die Natur kommst du nur fernab der ausgetretenen Pfade. Sobald du dich weg vom Highway bewegst, erlebst du unglaubliche Begegnungen mit der Wildnis. Die unberührte Natur wird dich mit atemberaubenden Erlebnissen belohnen und Momente schenken, die einfach grandios sind.

Unsere Erlebnisse im Algonquin Park

Unser erster Besuch im Algonquin Park war ein prägendes Erlebnis, das uns auch dazu bewegte, fünf Jahre später erneut eine solche Tour zu unternehmen.

Der Algonquin Park

Als größter Provincial Park Ontarios erstreckt sich der Algonquin Park über eine Fläche von über 7000 km². Zum Vergleich: Das Bundesland Saarland in Deutschland ist nur 2500 km² groß. Somit ist die Fläche des Provincial Parks fast dreimal so groß. Die meisten Teile des Parks sind nur zu Fuß oder mit dem Kanu erreichbar, da es kaum befahrbare Straßen gibt. Die Schönheit und Vielfalt der Natur sind jedoch auch in einem kleinen Teil des Parks unvergesslich. Es ist zu beachten, dass für den Aufenthalt im Park eine Gebühr erhoben wird, die je nach Dauer des Aufenthalts und der Übernachtung variiert.

Der Start der Tour

Besonders beeindruckend für uns waren die vielen Zipper-Beutel mit unserem Essen. Alles war akribisch sortiert und beschriftet: “Breakfast Day1”, “Lunch Day1”, “Snack Day 1”, “Dinner Day 1” und so weiter. Anfangs schien es uns fast etwas übertrieben, aber wir lernten schnell, dass man bei ständiger Bewegung und Aktivität im Freien eine beträchtliche Menge an Kalorien benötigt. Genau das beherzigten wir auch bei unseren weiteren Touren.

Am Access Point kommt ihr in den Park und es gibt eine Menge an Access Points die ihr wählen könnt, je nach Tour. Wir haben uns das Kanu immer zum jeweiligen Access Point transportieren lassen, da wir keine Möglichkeit hatten das Kanu zu transportieren.

Die Campsites im Park

Jenseits der Zugangsgebiete gibt es im Algonquin Park keine großen Campingplätze. Die Campsites sind durch orangefarbene Schilder markiert, und nur dort ist das Aufstellen eines Lagers erlaubt. Vorhanden sind eine Feuerstelle (mit Beachtung möglicher Feuerverbote im Sommer) und ein Plumpsklo im Wald. Mehr Infrastruktur gibt es nicht.

Das Zelt muss selbst auf- und abgebaut werden, Wasser muss abgekocht oder gefiltert werden, und jeglicher Müll muss mitgenommen werden. Fischen ist erlaubt, ebenso das Pflücken von Beeren, aber es ist wichtig, die Sträucher und die Natur zu respektieren. Bäume fällen oder Pflanzen ausreißen ist strengstens verboten. Unser Ziel ist es, lediglich Fußspuren zu hinterlassen.

Ein Oranges Schild zeigt die Abbildung eines Zelts. Typisches Zeichen für eine Campsite
Ein Oranges Schild zeigt die Abbildung eines Zelts. Typisches Zeichen für eine Campsite

Tipp für das Gepäck

Unser erster Kanutrip wurde durch viele Einzelteile vom Algonquin Bound organisiert. Aus Erfahrung können wir heute sagen, dass dies bei Tragestellen hinderlich war und auch das Be- und Entladen des Kanus ohne Tragestellen mit einem großen Gepäckstück einfacher gewesen wäre. Auf unseren späteren Touren haben wir alles in unsere großen Wanderrucksäcke gepackt, was das Handling deutlich erleichterte. Ein Beutel der Wasserfest ist ist ganz sinnvoll, aber ihr müsst nicht alle eure Sachen in die sogenannten Drybags tun.

Begegnung mit der Tierwelt

Wir sind zu Gast in der Natur, und die Tiere und Pflanzen sind dort zu Hause. Mit Geduld und Ruhe haben wir einige großartige Momente erlebt, bei denen wir der Natur ganz nahe sein durften. Bei unserer ersten Tour hatten wir am zweiten Abend das Glück, eine Elchkuh mit ihrem Jungtier in unserem Camp zu haben. Es war ein wunderbares und friedliches Erlebnis. Eine andere Begegnung war mit einem Bären, die jedoch so schnell verlief, dass es eher eine Flucht als eine Begegnung war - der Bär hatte mehr Angst vor uns als wir vor ihm.

Unsere Strecken

Unsere erste Tour dauerte drei Tage. Vom Canoe Lake fuhren wir über den Tepee Lake zum Tom Thompson Lake. Der Rückweg über den Pathfinder Lake in den Potter Creek zum Canoe Lake beinhaltete zwei sehr lange Tragestellen (0,8 km und 1,1 km) und das Problem, dass der Potter Creek kaum Wasser führte, sodass wir ständig aussteigen und Blutegel von unseren Füßen entfernen mussten. Es war eine ziemlich anfängerfreundliche Kanutour von etwa 30 km. Bei unserer zweiten Tour im östlichen Teil des Parks wählten wir eine Route, die uns zum Barron River und zur natürlichen Waterslide bei den High Falls führte. Diesmal war die Strecke etwa 40 km lang und beinhaltete 19 Tragestellen, von denen die längsten zwischen 600 und 800 Metern lagen. Im Vergleich zu unserer ersten Tour, die eine längere Tragestelle hatte, war diese Strecke deutlich anspruchsvoller.

Kanutour mit Hund

Ja, eine Kanutour mit Hund ist möglich und erstaunlich einfach. Im Algonquin Provincial Park sind Hunde erlaubt. Es ist jedoch wichtig, die Regeln zu beachten, damit der Park und seine Tierwelt respektiert werden. Die regeln findet ihr übrigens immer auf der jeweiligen Website des Parks. Unser Hund Nelly, eine wilde Mischung und teilweise ein Jagdhund, war von den Streifenhörnchen und Eichhörnchen im Park absolut begeistert. Die Tage waren für uns alle sehr erlebnisreich, und Nelly schlief Abends seelenruhig im Zelt.

Tipps für das Essen

Es gibt die Möglichkeit, fertige und abgepackte Mahlzeiten in vielen Outdoor-Läden zu kaufen. Diese sind jedoch oft teuer. Daher haben wir uns entschieden, unser Essen selbst zuzubereiten, was überraschend einfach ist. So konnten wir unsere Kosten drastisch senken. Eine gute allgemeine Anleitung dazu haben wir hier gefunden: Link. Mit Hilfe dieser Information haben wir unserer Fantasie freien Lauf gelassen und unsere eigenen kulinarischen Kreationen kreiert.

Unsere Erfahrungen im Algonquin Park waren unvergesslich und wurden von Begegnungen mit Wildtieren, atemberaubenden Landschaften und Momenten der Selbstentdeckung geprägt. Jede Kanutour lehrte uns die Bedeutung von Respekt und Erhaltung der Natur. Der Ruf der Wildnis bleibt in unseren Herzen, während wir unsere nächsten Abenteuer planen, in dem Wissen, dass die Schönheit und Ruhe der Natur für immer unsere Seelen berühren werden. Akzeptiere die Herausforderungen, schätze die Momente der Einsamkeit und erschaffe bleibende Erinnerungen. Frohe Reise und möge der Geist der Wildnis dich auf deinem Weg begleiten!

Zwei Schüsseln im Vordergrund mit Nudeln in Tomatensoße. Im Hintergrund baut Georg das Zelt auf
Zwei Schüsseln im Vordergrund mit Nudeln in Tomatensoße. Im Hintergrund baut Georg das Zelt auf